Eine junge Schwarze Frau besucht zum ersten Mal die USA und erlebt dort eine Zugehörigkeit, die sie aus Deutschland nicht kennt. Der Vater ist Angolaner und Austauschstudent in einer ostdeutschen Kleinstadt, als die Mutter Anfang der 80er Jahre von ihm schwanger wird. Das in Ostdeutschland heranwachsende Mädchen und ihr Zwillingsbruder erleben Misstrauen, Rassismus und Unverständnis, selbst innerhalb der eigenen Familie. Denn sie passen nicht ins Bild einer heteronormativen sozialistischen, später demokratischen Gesellschaft. Sie ragen heraus, ecken an, allein durch ihr Aussehen. Jetzt aber ist alles anders. Auf den Straßen New Yorks entdeckt die Erzählerin auf einmal eine warmherzige und offene afroamerikanische Gemeinschaft, die sie ungefragt dazuzählt. Und trotzdem merkt sie schnell, dass die Gemeinschaft nicht die ihrige ist, denn das Sehnsuchtsland stellt sich in der Wahlnacht 2016 als beschädigt heraus. Die Identität und die Repräsentation einer jungen ostdeutschen Woman of Color muss Olivia Wenzel in ihrem Roman selbst erschaffen. Utopie und Dystopie gehören dabei notwendigerweise zusammen.